Chinesischkurse

Die chinesische Sprache und Schrift lernen

Mehrsprachigkeit ist mit Sicherheit ein wesentlicher Faktor für beruflichen Erfolg. Für unsere Generation sowie die kommenden Generationen werden praktische und qualifizierte Kenntnisse in asiatischen Sprachen in hohem Maße erforderlich sein, um im internationalen Wettbewerb des asiatischen Jahrhunderts bestehen zu können. In wirtschaftlicher und politischer Hinsicht wird vor allem Chinesisch zunehmend unerlässlich.

Das Erlernen der chinesischen Sprache und Schrift ist kaum mit dem Erlernen einer europäischen Fremdsprache zu vergleichen. Für Chinesisch ist ein vergleichsweise hohes Maß an Lernaufwand nötig. Die Hauptschwierigkeit stellen die chinesischen Schriftzeichen dar. Diese lernt man nur mit viel Fleiß und Durchhaltevermögen. Doch das sollte niemanden vom Chinesischunterricht abhalten, denn die chinesische Schrift ist zweifelsohne ein zentraler Schlüssel zum Verständnis der chinesischen Kultur.

Die Schwierigkeit, die chinesische Sprache zu erlernen, wird allerdings häufig überschätzt. Man kann im Gegensatz zur allgemeinen Meinung behaupten, dass Chinesisch eine der leichtesten Sprachen der Welt ist: Es kennt kein Genus, keinen Kasus, keine Konjugation und im Prinzip auch keinen Numerus und kein Tempus.

"Chinesisch zu lernen ist nicht schwierig, wenn man die richtige Umgebung und Interesse daran hat. Der Schritt vom Alphabet zu den chinesischen Schriftzeichen ist auf jeden Fall eine Herausforderung für unsere Denkweise und eine Trainingsaufgabe für unser Gedächtnis." (Prof. Joël Bellassen, Institut National des Langues et Civilisations orientales)

Das Chinesische beruht im Gegensatz zu europäischen Sprachen nicht auf einem Alphabet, sondern auf einer festen Anzahl von Silben. Die einzelnen Silben können jeweils in unterschiedlichen Tonlagen gesprochen werden, wodurch unterschiedliche Bedeutungen entstehen. Die Aussprache chinesischer Zeichen kann man nicht ohne weiteres erkennen, weshalb auch chinesischen Grundschülern beim Erlernen der chinesischen Sprache eine Lautumschrift in Form eines Alphabets beigebracht wird (Pinyin). Diese Umschrift wurde 1958 in der VR China eingeführt. Pinyin ist unter anderem auch eine sehr effektive Methode für die Eingabe chinesischer Zeichen in den Computer. Die Kalligraphie („das Schönschreiben“) soll die Bildwahrnehmung schulen und beim Entschlüsseln der komplexen chinesischen Schriftzeichen helfen. So soll auch eine bessere Lernfähigkeit entwickelt werden.

Die chinesische Umgangssprache umfasst etwa 6.000 Schriftzeichen. Zusammen mit der Schriftsprache und seltenen literarischen Ausdrücken kommt das Chinesische sogar auf ca. 50.000 Zeichen. Es gibt allerdings nur 415 Silben, die in ihrer Aussprache durch 4 verschiedene Töne unterschieden werden. Wenn man die 3.500 gebräuchlichsten Zeichen kennt, kann man Zeitung und sonstige Texte fast problemlos lesen. Gebildete Chinesen beherrschen ca. 6.000 Zeichen. Chinesen, die weniger als 1.500 Schriftzeichen beherrschen, gelten als Analphabeten, von denen es in China trotz ausführlicher Bemühungen seitens der Regierung rund 116 Millionen gibt.